Handwerk



Zur Gestaltung meines Schmuckes wende ich verschiedene Techniken an.
Zum einen wird das Haar in verschiedenen Formen und Techniken geflochten und weiterverarbeitet,
Dann hitche ich das Haar, eine Technik aus Amerika, auf die ich später genauer eingehe.

Um der Faszination des Schmuckes aus Pferdehaar und dem Zeitaufwand der Arbeit gerechter zu werden habe ich im Sommer 2011 begonnen mit der Schmuckdesignerin Yvonne Fischer zusammenzuarbeiten. Wir haben gemeinsam Modelle und Halbzeuge aus Silber erarbeitet und werden die Modellauswahl dieser Art in der nächsten Zeit mehr und mehr ausbauen.

Das Flechten mit Pferdehaar bietet viele verschiedene Möglichkeiten und Formen.

Durch seine Stabilität und Robustheit bietet es genug Widerstand um zu haltbaren Schmuckstücken jeder Art verarbeitet zu werden.

Ob einfach oder mehrfach geflochten das entstehende Bild ist bei jedem Strang ein anderes und bietet somit viel Varietät selbst bei den für den Laien scheinbar einfarbigen Haaren eines einzelnen Pferdes.

Beim Flechten wie auch beim Hitchen ist die Vorbereitung der Haare genau die gleiche. Die Haare werden gewaschen und "getrocknet", auf die gleiche Länge gebracht indem ich sie einzeln aus einem Zopf von Haaren rauszupfe. Dann werden die Haare in Stränge zu 8 oder zu 10 Haaren zusammen geknotet gezwirbelt und danach weiter zu den wunderschönen individuellen Schmuckstücken verarbeitet.

Klassisch dreifach geflochtene Schmuckstücke lassen besonders deutlich werden, dass es sich um Pferdehaarschmuck handelt. Diese Art von Flechten verwende ich gerne bei Armspangen wie auch bei Armbändern die mit Leder weiter veredelt werden.

Viereckig geflochtene Schmuckstücke haben auf jeder Seite ein gegenläufiges Fischgrätenmuster. Ohrringe und Kettenanhänger sowie Ringe oder Halsschmuck lassen sich sehr gut in dieser Form fertigen.
Auch gravierte Röhrchen lassen sich in diese Flechtform einbringen, sowie Swarovski-Steine oder auch Zirkonias je nach Wunsch auch Edelsteine bzw. Süßwasser- oder Südsee-Perlen

 

. Horsehairhitching ist eine alte Handwerkskunst die ursprünglich von den Cowboys stammt.
Die eigentliche Arbeit wurde jedoch von den Gefangenen verrichtet, denn sie sehr zeitaufwendig und diese Leute hatten ja Zeit...

Das Pferdehaar wird dabei durch eine spezielle Knot- und Flechttechnik verarbeitet.

10 Haare werden geknotet und dann verzwirnt. Die daraus entstehenden ca. 30 cm langen Stränge werden schlauchförmig um einen Stock gearbeitet.
Das fertige Werkstück wird eingeweicht und nachbehandelt um es gleichmässig geschmeidig zu bekommen. Anschliessend werden herausstehende Härchen abgeschnitten und schlussendlich von dem Stock entfernt.

Die Muster entstehen durch verschiedenfarbige Haarstränge, die bei Bedarf auch gefärbt werden. Die Oberflächenstruktur des Haares bleibt erhalten und verleiht den Arbeiten eine wunderschöne glänzende Oberfläche.

Horsehairhitching ist sehr zeitaufwendig und um ein fertiges Objekt (wie z.B. einen Gürtel) zu erhalten sind ca. 5.000 Haarstränge und ca. 35.000 Knoten vonnöten. Wichtig ist dabei Kreativität, Farbgefühl, Sorgfalt und Ausdauer. Jedes fertige Stück ist aufgrund der Farbgebung, der verschiedenen Muster und der Handarbeit ein Unikat.

Die geflochtenenen und gehitchten Pferdehaare können zu Armbändern, Ketten, Ohrringen u.v.m. verarbeitet werden oder Teile von Halftern, Trensen, Hundehalsbändern, Gürteln und vielem mehr sein.

Pferdehaar ist ein ungewöhnlich vielseitiger und exklusiver Werkstoff. Es ist sowohl robust und natürlich als auch edel und glatt.

In meiner Galerie finden sie verschiedenste Schmuckstücke die zeigen, wie vielfältig die Technik einsetzbar ist.